Funktions­­analyse (CMD)

Über die Behandlung

„In deiner Situation musst du mal die Zähne aufeinander beißen!“ Das letzte Gespräch mit meinem Vorgesetzten habe ich „mit Heulen und Zähneknirschen“ hingenommen. Wer muss sich nicht von Zeit zu Zeit „durch sein Leben beißen“? Dass wir unsere  Sorgen und Probleme mit unseren Zähnen zermalmen wollen, kommt nicht von ungefähr. Die Zähne zusammenzupressen oder zu knirschen ist nicht nur für die Zahnsubstanz destruktiv, sondern kann auch weitreichendere Probleme mit sich bringen.

Als CMD werden Kaufunktionsstörungen bezeichnet, die unsere Kaufunktion, Zähne und die neurophysiologische Steuerung betreffen.

Die Abkürzung CMD steht für Craniomandibuläre Dysfunktion und setzt sich aus den Teilen Cranio (Schädel), Mandibula (Unterkiefer) und Dysfunktion (Fehlfunktion) zusammen.

Grundsätzlich kann zwischen gesunder und gestörter Kaufunktion unterschieden werden.

Unsere Fach-Zahnärzte für Funktions­analyse (CMD)

Dr. med. dent. Michael Rohling

Allgemeine Zahnheilkunde | Prothetik | Endodontie | CMD | Sportzahnmedizin

FAQ

Von einer gesunden Kaufunktion sprechen wir, wenn die Kiefergelenke, die Muskulatur und die neurophysiologische Steuerung der Kaubewegungen eine harmonische Einheit bilden.
Bei geschlossenen Mund greifen die Höcker und Fissuren wie Zahnräder beidseits gleichmäßig ineinander, während die Kiefergelenke in einer physiologischen Position stehen und die muskuläre Aktivität sehr gering ist.

Werden diese harmonischen Funktionen bspw. durch Fehlkontakte auf den Zähnen gestört, reagiert unsere neurophysiologische Steuerung mit einer Hyperaktivität der Muskulatur. Diese Aktivität der Muskulatur kann wiederum zu unphysiologischen Positionen der Kiefergelenke führen, die in der Folge distrahiert (auseinandergezogen) oder kontrahiert (gequetscht) werden. Diese Fehlstellungen können dann wiederum Auswirkungen auf benachbarte Strukturen wie bspw. den Gehörgang haben und Ohrgeräusche oder Tinnitus auslösen. Verursacht wird die CMD also in Folge massiver Verspannungen der Kau- und Gesichtsmuskulatur. Hauptsymptome sind daher starke, ausstrahlende Schmerzen in diesen Regionen. Die Verspannungen können zudem weitreichendere Verspannungen im Bereich der Haltemuskulatur im Nacken, Rücken und Becken auslösen. In der Physiotherapie spricht man von „absteigenden Ketten“.

Aus zahnmedizinischer Sicht sind meist psychoemotionale Stresssituationen oder/und okklusale Fehlstellungen Auslöser für die CMD. Besonders häufig treten Beschwerden bei starken „Abrasionsgebissen“, d.h. sehr stark abgeriebenen Zähnen auf. Durch das stetige Abreiben der Zahnsubstanz, oft um mehrere Milimeter, geht der „richtige Biss“ verloren.
Selten ist jedoch ein Auslöser allein für eine stark ausgeprägte Dysfunktion verantwortlich. Da Risikofaktoren auch in orthopädischen Problemen, seelischen Belastungen, hormonellen Veränderungen oder Stoffwechselerkrankungen liegen können, wird eine CMD stets interdisziplinär betrachtet.
Insbesondere bei unklaren Ursachen sollte eine Zusammenarbeit mit Orthopäden, Physiotherapeuten, Osteopathen, HNO-Ärzten, Hausärzten, Schmerztherapeuten und Neurologen angestrebt werden, um einen „blinden Fleck“ in der Diagnostik zu vermeiden.
Die Therapie der CMD in der Zahnmedizin erfolgt durch eine ausführliche Diagnostik durch klinische, manuelle und instrumentelle Funktionsanalysen und einer okklusal adjustierten Schienentherapie, individuell auf Ihre Kaufunktion ausgerichtet. Meist ist es sinnvoll mit einem Physiotherapeuten zusammenzuarbeiten.